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Norbert Frei: Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust

23. Juni 2022 @ 19:00 - 20:30

Vortrag und Gespräch.

Prof. Norbert Frei setzt sich in seinem Vortrag mit dem sogenannten „Historikerstreit 2.0“ auseinander, der ins Zentrum dessen zielt, worum der „Historikerstreit 1.0“ vor dreieinhalb Jahrzehnten kreiste: um die Frage nach der Bedeutung des Holocaust in der Geschichte und für die Zukunft dieses Landes. „Offenkundig stört die überragende Aufmerksamkeit, die der Judenmord in den vergangenen etwa drei Jahrzehnten in Deutschland wie in der gesamten westlichen Welt gefunden hat. Sie soll nun – und darin liegt die gleichsam umgekehrte Parallele zum ersten Historikerstreit – relativiert werden, um Platz zu schaffen für bisher zu wenig Beachtetes.“ Das Gedenken an den Holocaust und seine Einordnung als Zivilisationsbruch wird als neuer „Katechismus“ (Dirk Moses) der Deutschen gebrandmarkt, der die Aufarbeitung des Kolonialismus verdrängt.

Norbert Frei resümiert dagegen: „Ziel ist vielmehr die Etablierung neuer Regeln: Der Holocaust soll „kontextualisiert“, Antisemitismus soll als bloße Unterform eines allgegenwärtigen Rassismus verstanden werden, und keinesfalls darf weiterhin die Einsicht gelten, dass Antisemitismus sich als Antizionismus verkleiden kann.“

Norbert Frei gehört zu den renommiertesten Historikern der Bundesrepublik. Er ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Details

Datum:
23. Juni 2022
Zeit:
19:00 - 20:30

Veranstaltungsort

VHS, Historischer Saal
Ravensberger Park
Bielefeld,Deutschland
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Veranstalter

DIG AG Bielefeld
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld
Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld K.d.ö.R